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Das Facelifting der Außenfassade, die Erneuerungen der Räume im Nord-Gebäude, das Aufrüsten in der Ausstattung stehen sinnbildlich für die hundert-prozentige Bewältigung früherer Probleme an dieser Schule. Hier meldet sich eine attraktive Schule zurück, die ihren Slogan „Ganztagsschule für alle Kinder und Jugendlichen der Region“ sein zu wollen schon vor Corona offensiv und transparent positiv entwickelt und damit auch wieder Eltern überzeugt hat, dass ihre Kinder an der Schule bestens beschult und betreut werden. Dabei wurde auch nicht vergessen, gute Traditionen fortzuführen. So wurde die Schule im vergangenen Jahr bereits zum zwölften Mal als Umweltschule ausgezeichnet.

Corona hat das Schulleben in Niederwalgern verändert

Natürlich hat Corona das Schulleben auch in Niederwalgern verändert. Wie an anderen Schulen sind aktuell nur wenige Menschen tatsächlich vor Ort, das Meiste läuft über Home-Schooling ab. Um die Schüler bestmöglich in der Schulroutine zu halten, so Schulleiter Uwe Schulz, hatte sich das Kollegium von Anfang an darauf verständigt, dass der gewohnte Stundenplan, was die klassischen Schulfächer angeht, beibehalten wird und das auch zu den üblichen Zeiten. Will heißen, Schule beginnt wie immer am frühen Morgen und gibt den Ablauf des ersten Teils eines Tages von Montag bis Freitag wie gewohnt vor. Dabei wurde frühzeitig darauf geachtet, dass alle Schüler zu Hause über die technischen Möglichkeiten verfügen, verlässlich dabei sein zu können. Endgeräte wurden dazu auch leihweise von der Schule ausgegeben. Und: Schüler, die meinen, sich im Home-Schooling mal vornehm zurückhalten zu können oder auch die, die generell mehr direkte Unterstützung brauchen, werden nach Absprache mit den Eltern zusätzlich zu den ohnehin existierenden Notgruppen an die Schule geholt, damit sie dort unter Aufsicht dem Unterricht folgen und ihre Leistungsnachweise erbringen können.

Dass technisch alles gut läuft, ist auch drei Leuten aus dem Kollegium zu verdanken. Daniel Fischer, Stefanie Auriga und Mara Belger. Sie haben dafür gesorgt, dass alle, und damit sind dann auch alle gemeint, Schüler wie Lehrer, wissen, wie sie mit der Technik, mit den zur Verfügung stehenden Programmen umzugehen haben, wo sich was befindet und wo was einzustellen ist, damit es auch von allen gefunden wird.

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Dazu gab es bereits seit Sommer eine Stunde IT-Lernzeit pro Woche für die Klassen, die dann probeweise schon in der normalen Präsenzzeit für einen Tag zu Hause belassen wurden, um in Ruhe alles vorbereiten und Probleme frühzeitig beheben zu können. Weil so mehr oder weniger schon alles in Vorleistung erledigt worden war, „konnten die Klassen im Home-Schooling gleich durchstarten“, sagt Stefanie Auriga.

Die Zugänge zu den Video-Konferenzen sind gesichert, sodass niemand, der nicht dazu gehört, unentdeckt reinkommen kann. Die Formel des Erfolges lautet schlicht, alle auf einem Stand zu haben. Die Arbeit dahinter war ordentlich, aber sie habe sich gelohnt und auch sehr viel Spaß gemacht, sagen Belger und Auriga. Wohl auch, weil man zum einen die direkten Auswirkungen sehen kann, zum anderen, weil schon jetzt auch an die weitere digitale Entwicklung gedacht wird und alle Lernschritte darauf ausgerichtet sind, dass dieser Standard fest zum Regelunterricht gehören wird, wenn alle Klassen wieder in der Schule sind.

„Die Basiskompetenz besteht fortan aus Lesen, Schreiben, Rechnen und Digital“, sagt Uwe Schulz.

Weil alle gut mit den neuen Geräten arbeiten sehen sich Schulz, sein Stellvertreter Malte Luther, Birgit von Bargen und Annika Nickol vom Schulleitungsteam sehr gut gerüstet, auch jederzeit ein Wechselmodell fahren zu können, sprich die eine Hälfte bleibt zu Hause, die andere kommt in die Schule. Dabei würden sie das Wechselmodell so interpretieren, dass immer eine Klasse zusammen kommt und eine andere komplett zu Hause bleibt. So können die Klassen in der Schule, wenn nötig auch auf zwei Klassenräume nebeneinander aufgeteilt werden. Sie haben dann reduzierten Kontakt, können aber zusammen lernen. Luther sagt: „Egal welches Wechselmodell möglich werden sollte, wir sind vorbereitet, an der Qualität der Beschulung wird es keine Abstriche geben.“

Derweil haben Stefanie Auriga und Mara Belger ihre digitale „Entwicklungs“-Arbeit noch längst nicht eingestellt. Der Fundus der Möglichkeiten, wie Unterricht digital ablaufen kann, und welche „Apps“ hilfreich sind, wird stetig vergrößert. Dazu gibt es wöchentliche Impulsfortbildungen. „Überraschende Elemente im Unterricht halten auch die Schüler zu Hause bei Laune“, sagt Mara Belger.

Und was ist mit den Eltern? Die Schulleitung pflegt einen wöchentlichen Online-Direktaustausch mit dem Schulelternbeirat, was die derzeitige Vorsitzende Nadine Keßler sehr positiv bewertet. Auch wird der Kontakt zu den Eltern gesucht, etwa um auch Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzorganisation der Schüler zu Hause zu besprechen und zu lösen. Elternabende finden dazu auch online statt. Alles Sonstige findet sich auch auf der Homepage der Schule, wo sich beispielsweise auch die Eltern von jetzigen Viertklässlern gut über das Schulangebot informieren können.

Schulz ist nun auch wichtig, dass die Schulen mit Individuallösungen nicht zu weit auseinanderdriften. „Alle arbeiten an guten Lösungen. Wir müssen aber auch dahin kommen, dass ein Schulwechsel etwa durch Umzug für Schüler völlig unproblematisch bleibt, weil sie an allen Orten den gleichen guten Standard vorfinden.“



Quellenangabe: OP Marburg/Ostkreis vom 17.02.2021, Seite 9

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